Turmuhren scheinen heute ganz selbstverständliche Bestandteile vieler Gebäude zu sein, doch in ihrer Frühzeit zeigten diese Uhren nicht nur die Zeit an (und davon nur die Stunden), sonder vor allem auch den Reichtum und die Macht einer Stadt oder Kirche, denn sie waren neben Zeitmessern vor allem Statussymbole. Aus ihnen entwickelte sich nach und nach die Stubenuhr und aus dieser wiederum die Sack und Taschenuhr. Anfangs mit Waagbalken und nur einem Zeiger, später mit Pendel und zwei Zeigern machte der technische Fortschritt auch vor dieser Uhrenart nicht halt, bis die meisten von ihnen im 20. Jahrhundert ihrer Bestimmung beraubt wurden und nun ein trauriges Dasein auf staubigen Kirchendachböden fristen müssen.
An diesen Uhren orientiert sich diese ungewöhnliche Konstruktion. Versehen mit der für Turmuhren typischen Scherenhemmung und einem über 2,5m langen Pendel wird sie nach ihrer Fertigstellung alles andere als unscheinbar sein. Ein großer Vorteil gegenüber ihren Ahnen wird ihre Gangdauer von einem Monat darstellen. In früheren Zeiten war dies meist nur ein Tag. Weitere Bilder und eine ausführlichere Beschreibung dieser als Bodenstanduhr konzipierten Turmuhr folgen nach deren Fertigstellung.
Bernhard Wagner, Uhrmachermeister
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